Sonntag, 24. Mai 2015

Tallinn Unten anfangen - oben aufhören

Fazit: Morgens in die Sauna gehen hat es in sich. Man schwitzt bis etwa vier Uhr nachmittags nach, die rote Birne ist dann aber immer noch nicht weg, das zittrige Gefühl beginnt sich zu legen, wenn man zum Frühstück eine Pizza inhaliert, kommt aber sofort in vollem Umfang wieder, wenn man den Fehler macht einen Kaffee zu trinken.
Man fühlt sich wie nach einem Marathon und wird von einem Gedanken beherrscht. Schlafen. Wann um Himmels Willen ist dieser Tag rum und ich kann endlich schlafen? Oh ja, natürlich, heute Abend um elf. Im Nachtbus nach St Petersburg. Mit zwei Stunden Aufenthalt an der Grenzkontrolle zwischen eins und drei. Prima, ich freu mich.
Nachdem wir gestern in Tallinn ankamen, fühlten wir uns erst ein wenig verloren. Perfekt vorbereitet wie eh und je standen wir am Busbahnhof voreinander und zuckten abwechseln mit den Schultern. „Wo gehtsn zum Hostel?" „Weiß nich. In welche Richtung isn die Altstadt" „Keine Ahnung" „Ok, dann gehen wir halt mal los" „Hm, in die Richtung, oder?" „Ok" Sprechende Person ist dabei so unwichtig wie gezeigte Richtung. Alles was zählte, war der Stadtplan VOR dem Busbahnhof, den wir dann auch fanden. Das Hostel fanden wir auch, die geschätzten zwei Kilometer gingen wir zu Fuß wie bei Ferienpark Aquadelta Angebote . Das 16€Hostel, ja, das heißt wirklich so, liegt unweit des Hafens am Rande der Altstadt.
Wie immer perfekt vorbereitet fragten wir die Hostelmutter aus dem Cinnamon Sally in Riga oder in Tallinn , erst nachdem wir es gebucht hatten, ob das Hostel denn schön sei. Ihre Antwort war eindeutig. Und kräftig betont, wenn ich mir diese Bemerkung erlauben darf. „Noo!". Nun, da ich es gesehen habe, weiß ich nicht nur, was sie meinte, ich teile auch ihre Meinung. Ohne Einschränkung.
16€ Hostel: großes Hallo zum kleinen Preis Die Lage ist wundervoll. Alte bis uralte Industriegebäude, Speicher- und Lagerhallen, die mit viel Liebe zum Detail architektonisch in unser Jahrhundert überführt wurden, wechseln sich mit modernen Glas- und Stahlbauten ab. Ich muss zugeben, Peer und ich schritten mit erhobenen Zeigefingern und einigen „ohs" und „ahs" auf das Gelände.
Wirklich schön wie bei Freizeitpark Slagharen Kinder . Peer meinte noch kichernd, dass unser Hostel wahrscheinlich die einzige Bruchbude hier sei. Und behielt Recht. Muss er immer so vorlaut sein? Wellblech umwickelte Ostplatte trifft unsaniertes Dorfgemeinschaftshaus. Ein Traum.
Das Zimmer: wie die Umkleidekabine einer Turnhalle aus den 80ern, nur mit Stockbetten drin. Die Matratzen älter als meine tote Oma und so durchgelegen, dass ich ohne große Mühe ertasten konnte wo die Latten darunter anfangen und aufhören. Mein armer Rücken. Aber immerhin hat es ein Fenster.




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