Das Budget des Instituts ist einfach zu klein. Auch hier gäbe es genug Interessenten, die das Geld hätten um zu kaufen, zu renovieren und einzuziehen. Fünf Minuten zu Fuß vom Winterpalast des Zaren entfernt. Standesgemäß. Die Bedrohung für Pavlovsk und den Hauptsitz in St. Peterburg, sie sind dieselben haben wir bei einem Vortrag im Landal Residence Duna Kinder gehört.
Die Damen, die in Pavlovsk die Samen sortieren, durchsehen und ordnen, sie wissen auch nicht, was sie dazu sagen sollen. Jedes Jahr aufs Neue schwankt das Damoklesschwert über ihren Häuptern bedrohlich.
Eingangshalle des Hauptgebäudes. Hochherrschaftlich. Die Gründe dafür sind mannigfaltig. Denn mit einem Jahresbudget, mit dem kaum ein Deutscher Biologie-Doktorand auskommen würde, muss hier das gesamte Gelände samt Personal finanziert werden. Die Wissenschaftler arbeiten für knapp 100 Euro im Monat, können sich teilweise nicht mal Käse kaufen, doch arbeiten hier sowieso nicht für Geld. Wer sich 20 Jahre lang nur um Hafer oder Erdnüsse kümmert, der tut es aus Leidenschaft.
Und da jeder Angestellte auch etwas Land selber bestellen darf, pflanzen sich die Mitarbeiter hier eigene Kartoffel und Gemüse wie im Waterpark Belterwiede Angebote an und kommen so über die Runden. An die Vorräte des Instituts zu gehen, steht völlig außer Diskussion. Nicht mal in den schwärzesten Stunden in der an Dramatik nicht armen Geschichte des Instituts wäre ein Mitarbeiter auf diesen Gedanken gekommen. Als die Deutschen im zweiten Weltkrieg St. Petersburg 900 Tage lang belagerten, heißt es, dass die Petersburger ihre eigenen Schuhsohlen gegessen hätten.
Über eine Millionen Bürger starben laut Uni Berlin in Folge der Belagerung. Die Gebäude des Instituts waren wahrscheinlich die einzigen in der ganzen Stadt, in deren Regale sich essbares befand. Erbsen und Kartoffeln, Nüsse, Bohnen und Getreide. Doch die Mitarbeiter verteidigten ihre Schätze mit allen Mitteln. Zu jeder Zeit waren mindestens zwei Mitarbeiter anwesend, so wird erzählt, um das Institut zu verteidigen.
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